Sonntag, 17. Januar 2016

WILHELM REICH - AUFREGENDE FRAGEN ZUR FALSCHEN ZEIT?

Entdecker der Lebensenergie

Er begann hoffnungsfroh als Schüler Freuds, gab der Psychoanalyse innovative Impulse, rebellierte, wurde exkommuniziert, ging den Weg des einsamen Wolfes, fernab vom wissenschaftlichen Rudel seiner Zeit.
Wilhelm Reich gilt als besonders umstrittene Forscherpersönlichkeit, und dies noch fast 60 Jahre nach seinem Tod. Ist man neugieriger, offener geworden für Reich? Wer war dieser Mann, den die einen für ein Genie, eine Lichtgestalt und andere für einen Scharlatan, einen Verrückten halten?

Reichs Thema war die Natur des Menschen, zunächst sein Seelenleben, später mehr und mehr die Schöpfung, die Natur, die Frage nach den Wirkgesetzen des Lebens. Er erforschte die menschliche Sexualität, insbesondere die „Funktion des Orgasmus“, mehr als eine Generation vor Masters und Johnson.

In den 30er Jahren brachte er die Arbeit mit dem Körper in die Psychotherapie. Reich emigrierte 1939 in die USA, baute dort ein privates Forschungsinstitut auf. Um diese Zeit glaubte er eine neue Energieform entdeckt zu haben, die er als Basis aller anderen Energien betrachtete, nannte sie „Orgon“. Er behauptete, die in vielen Kulturen bekannte Lebensenergie (z. B als „Chi“ in China und „Prana“ in Indien) messbar und wissenschaftlich nachweisbar gemacht zu haben.

In unserer Kulturtradition erinnert vieles an den „animalischen Magnetismus“ des Franz Anton Mesmer, der Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts Europa faszinierte.

In einem Verfahren der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA wurde Reich wegen Mißachtung eines Gerichtsurteils in Zusammenhang mit einem Scharlatanerievorwurf zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt und starb im November 1957 im Gefängnis, nachdem seine Bücher in den USA auf Gerichtsbeschluss hin verbrannt wurden. Ein Rehabitilation Wilhelm Reichs in den USA steht bis heute aus.

(Fortsetzung folgt)

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